Wilde Tiere und

stinkende Wasserfälle:

Japans Natur rockt!

Hier ist es Freitagabend, bei euch ist es gerade Mittag, also: Mahlzeit miteinander! Gestern haben wir ja den Akan Nationalpark besucht. Die Fahrt dauerte nur 4 Stunden einfach, da Christian sich nur sehr lax an die Geschwindigkeitsvorschriften gehalten hat – aber pssst! Zur Beruhigung: Die einheimischen Fahrer haben uns trotzdem häufig überholt, also waren wir wohl immer noch mehr oder weniger zu langsam. Im Park angekommen haben wir als erstes die Ainusiedlung besucht.

Die Ainu sind die Ureinwohner Hokkaidos, die durch Inanspruchnahme der Insel durch Japan und die damit verbundene Ansiedlung der Japaner (die Geschichte ist wohl überall die gleiche…) zurückgedrängt und diskriminiert wurden. Um ihr Leben noch halbwegs im Einklang mit ihren Traditionen leben zu können, sind sie auf solche Siedlungen (Akan Ainu ist die größte) angewiesen. Wie schon fast befürchtet handelt es sich hier um eine Touristenattraktion, in die busweise Touristen gekarrt werden, und deren Straßen und Wege von zahllosen Geschäften mit den immer gleichen Memorabilien gesäumt sind. Außerdem wurde vor Ort ein riesiges „Theater“ gebaut, in dem die Ainu ihre Tänze aufführen – alle zwei Stunden versteht sich. Da sowas in mir (Angi) immer Beklemmungen hervorruft, haben wir deshalb den Ort sehr schnell verlassen und uns den Akansee entlang zu den heißen Schlammquellen, in Ainusprache passenderweise Bokke genannt, begeben.

Nach einer schönen Wanderung durch die beeindruckende Natur und den Besuch unseres ersten Shinto-Tempels ging es mit dem Auto noch einige Kilometer weiter zu den Shirafuji Falls, die man schon von weither riechen konnte. Denn das Wasser, das dort die Felsen hinabstürzt, scheint extrem schwefelhaltig zu sein, sind doch die Steine und auch das Wasser selbst komplett gelb gefärbt.

Danach ging es dann mit einem kurzen Zwischenstopp zum Ramen-essen (mjam!) wieder zurück nach Nakafurano in unsere Unterkunft, die wir dann gegen 22 Uhr Japanzeit erschöpft erreichten. Besonders in der Dämmerung muss man hier nämlich auf die wilden Tiere aufpassen, tagsüber haben wir schon ein Reh, einen Ameisenbären-Affen-Hybriden, komische Hamsterwesen und weitere Kuriositäten am Straßenrand gesehen.

Den heutigen Tag starteten wir wieder mit einem formidablen Frühstück, um danach nochmal nach Asahikawa zu fahren und den Ort genauer zu erkunden. Den Besuch des hiesigen Stadtparks konnten wir Dank des herrlichen Wetters sehr genießen, und nach einer großen Runde durch die Innenstadt und die Mall fuhren wir ausnahmsweise früher zurück, um den Abend und das schöne Wetter vor unserer kleinen Hütte nochmal richtig auszunutzen.

Hier eine Wortmeldung von Christian: Angi hat wieder das allercoolste vergessen. In der Mall gab es eine Spielhalle, in der es die für uns verrücktesten Spielautomaten gab. Einer z.B. bestand aus einem Display und einer großen Trommel, auf die man je nach angezeigten Symbolen irgendwie draufhauen musste. Zum Spiel gab es passende Drumsticks, wobei die Profis ihre eigenen dabei hatten. Uns war das zu kompliziert, wir machten lieber ein Autorennen und ballerten Zombiepiraten ab.

Morgen ist nochmal eine längere Fahrt nach Sapporo, der größten Stadt auf Hokkaido (1,9 Mio. EW) geplant. Damit geht dann auch unser Besuch auf der wunderbaren nördlichsten Hauptinsel Japans zu Ende. Du hast aber schon jetzt einen Platz in unserem Herzen, Hokkaido!

3 thoughts on “Hokkaido – Teil 2

  1. Hallo ihr zwei. Wenn ihr schon auf Hokkaido seit hoffe ich doch stark ihr besucht auch die superschöne Whiskybrennerei Yoich die im gleichnamigen Ort angesiedelt ist. Da gibt es Whiskytasting für umsonst. Nur der Fahrer bekommt so einen lustigen Sticker an die Brust geheftet um ihn als solchen eindeutig zu identifizieren und somit keinen Whisky zu reichen. Unbedingt auch ins Museum gehen. Da kann man Whisky’s probieren die es schon lange nicht mehr zu kaufen gibt und das zu einem unschlagbar günstigen Preis. Viel Spass euch beiden.
    Zdravko

  2. Hi ihr beiden, wie immer ist der Reisebericht super geschrieben.
    Mann kann sich eure Erlebnisse sehr gut bildlich vorstellen. Ich j sehe ihr habt viel Spaß. Das mit den Gummistiefeln ist natürlich ein Highlight . Die Bilder sind toll, ihr habt da echt ein sehr schönes Fleckchen gefunden.
    Wir freuen uns schon auf den nächsten Bericht.
    Weiterhin noch ganz viel Spaß.
    LG Birgit & Mike

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert