Weiter gehts in angenehmen gut 2 Stunden im AC Chair Abteil nach Mangalore, vom chilligen Strand in eine große Stadt. Diesmal haben wir noch kein Zimmer gebucht. Mit einem TukTuk fahren wir zum, wie der LP meint, besten Mittelklassehotel. Auf meine Frage nach einem “Doubleroom” kommt die Antwort “full”. Und das hören wir noch einige Male, bis wir in der Hindustan Lodge die Suite bekommen, das wohl einzige Zimmer dieser Lodge, in dem man so einigermassen wohnen kann. Es hat zumindest ein neues Bad, eine AC und ist schön groß.
Keine 200 m entfernt ist die City-Mall mit McDonalds, KFC und Spar:
das müssen wir gleich mal erkunden. In Asien gibts in allen Malls ein Kino und eine “Spieleabteilung” für Jugendliche, die Hauptattraktion dieser Abteilung in Mangalore sind die Kegelbahnen. Bei extrem lauter Musik vergnügen sich die Jugendlichen mit Kegeln. Lustig anzuschauen, aber für uns einfach zu laut! Es gibt hier zig Läden und man könnte ewig rumschauen und einkaufen. Aber unsere Rucksäcke sind schon voll genug, daher belassen wir es beim Schauen.
Man kann in Mangalore nicht nur sehr gut shoppen, es gibt hier auch eine wunderschöne Kirche, die St. Aloysius College Chapel. Fotos darf man leider nur von Außen machen:
Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, das ist für mich, die bis jetzt schönste Kirche, die ich in Indien gesehen habe.
Weiter gehts zum Kadri-Manjunatha-Tempel.
Dieser Tempel hat nichts mit Shiva oder Vishnu zu tun, sondern ist ein wichtiges Zentrum des Natja-Pantha-Kultes, eine besondere Form des Buddhismus, meint zumindest unser Reiseführer.
Hier werden die Gläubigen 3 mal am Tag zu bestimmten Zeiten vom Priester mit Feuer gesegnet, das nennt man mahapuja. Da wir das sehen wollen, kommen wir pünktlich zur mahapuja um 12 Uhr mittags. So ganz verständlich ist das für uns ja alles nicht, aber leider gibt es hier keinen Guide.
Wir lassen also die Schuhe, wie immer, vor dem Tempel stehen und laufen einfach mal den Einheimischen hinterher zum ersten Schrein. Bevor man ihn betreten darf, muss man sich die Füße waschen. Dafür gibt es ein kleines Becken, und aus der Wand kommt, in dünnen Strahlen Wasser, unter das man die Füße hält. Im Schrein ist ein Priester, der mit Feuer hantiert und etwas singt. Die Gläubigen stehen erst da, drehen sich dann alle um sich selbst, holen sich beim Priester Farbe für die Stirn und gehen wieder. Wir halten uns im Hintergrund, beobachten alles eine Weile und verlassen den Schrein wieder. Im nächsten Schrein können wir fast das gleiche beobachten, hier ist noch mehr los und erst stehen alle mit gefalteten Händen da, drehen sich dann um sich selbst und verlassen den Schrein wieder. In der Mitte des Tempels gibt es den größten Schrein, hier kommen wir genau richtig zur Zeremonie. Es wird getrommelt, mit den Glocken geläutet und einer setzt mit einem Saxophon ein. Es stehen ganz viele Gläubige vor dem Schrein und der Priester hat ein Tablett in der Hand, auf dem es brennt und das er bewegt. Danach laufen die Trommler und der Saxophonist im Gänsemarsch ein paar mal um den Schrein. Interessant anzuschauen, wir halten uns immer ein bisschen im Hintergrund und da wir uns nicht sicher sind, ob man Fotos machen darf, lassen wir das auch mal lieber. Ein sehr schönes Erlebnis!
Später fahren wir mit dem Bus nach Ullal. Ullal ist um die 10 km von Mangalore entfernt am Meer. Hier ist das Grabgewölbe des heiligen Seyyid Mohammad Shareeful Madani, der auf einem Taschentuch über das arabische Meer gesegelt sein soll. Wir sind uns nicht so sicher, ob wir jetzt in einer Moschee oder beim Grabgewölbe sind:
Da hier viel los ist und gebetet wird, wollen wir nicht stören. Wir schauen weiter, zu einem lt. unserem Reiseführer besonders bei der Dorfjugend beliebten Strand. Als wir dort ankommen, ist es recht ruhig:
Wir wollen wieder los, bevor es dunkel wird. So stehen wir kurz vor Sonnenuntergang an der Bushaltestelle und können beobachten, wie Autos, Motorräder und Tuktuks, alle übervoll, zum Strand abbiegen. Gerade, als ich schon mit dem Gedanken spiele ein Tuktuk aufzuhalten, kommt endlich der Bus und bringt uns wieder zurück nach Mangalore. Da wir bis jetzt nur indisch gegessen habe und noch nicht einmal ein westliches Frühstück hatten, können wir einfach nicht widerstehen:
Lecker!!!
Am nächsten Morgen um 9 Uhr gehts mit dem Zug weiter nach Gokarna.
Mehr Fotos gibt es hier.