So, da waren wir also nach vielen endlosen Stunden in Zug und Bus endlich in Khajuraho angekommen, mit dem Plan, hier einmal etwas länger zu bleiben, da mussten wir leider feststellen, dass Khajuraho so gar nicht chillig ist.

Wir wohnten zwar in einem schönen Hotel etwas außerhalb, aber der Ort hat abgesehen von den Tempeln leider gar nicht viel Charme.

 

In unserem Hotel haben wir Monika kennengelernt. Monika kam gerade aus Orchha und hat uns gleich erzählt, wie schön, ruhig und gemütlich es dort ist. Somit war wohl der erste Same gepflanzt ;-).

 

Aber erstmal haben wir die Süd- und die Osttempel besichtigt. Diese beiden Tempelgruppen gelten als nicht so spektaktulär, waren einen Besuch aber mehr als Wert. Besonders die Jaintempel, die zu den östlichen Tempelgruppen gehören, sind einfach toll! Die bekannten Tempel mit den meisten Kamasutrafiguren sind die sog. Westtempel, für die auch Eintritt verlangt wird. Alle anderen kann man umsonst besichtigen.

 

Als Langzeitreisende kann man es ruhiger angehen lassen, daher beschlossen wir, sie am nächsten Tag zu sehen. Leider kam die Sonne am nächsten Tag gar nicht raus, so dass es ziemlich kühl war und das Licht zum Fotografieren war auch nicht besonders. Die Tempel dagegen waren herrlich! Man kann das immer gar nicht so richtig in Worte fassen, am Besten schaut Ihr euch einfach die Fotos an.

 

Monika hat derweil versucht, jemanden zu finden, der sich ein Taxi nach Ochhra mit ihr teilt. Da wir von Kharjuraho auch schnell die Nase voll hatten, sind wir am nächsten Tag alle zusammen nach Orchha gefahren, wo uns Monika auch gleich die wichtigsten Dinge zeigen konnte. Hier trifft man sich Vormittags in Didis Cafe, in dem es richtigen Filterkaffee gibt und Abends im Milan Restaurant, wo es lecker indisches Essen, aber auch super Pizzen und Nudelgerichte gibt.

 

Monika:”Scheiße!”

Christian:”Ja Scheiße!”

 

So lief die morgendliche Begrüßung zwischen Christian und Monika nach der 1. Nacht ab! Es war die bis jetzt kälteste Nacht. Laut Wetterbericht hatte es gerade mal 8 Grad und unser Zimmer hat 2 kleine Fenster ohne Scheiben, nur mit Moskitogittern! Obwohl wir mehrere Decken hatten, war es einfach nur kalt!

 

Zum Frühstück saßen wir dann bei Didi auf der Dachterrasse und endlich gegen 12 Uhr hat sich die Sonne durch den Nebel gekämpft! Zum Frühstück gab es heißen Tee/Kaffee und Porridge, da keiner Lust hatte, etwas Kaltes zu sich zu nehmen.

 

Aber die Nacht war schnell wieder vergessen: an diesem Tag war nämlich hier in Orchha ein Festival und es gab sooo viel zu sehen! Sadhus mit geschmückten Kühen, ein Markt und der Trubel vor dem Tempel …. es war toll sich inmitten der vielen Menschen zu bewegen. So stellt man sich Indien vor!

 

Für die nächste Nacht haben wir uns noch ein paar Decken geben lassen und so schlafen wir jetzt: 2 Paar Socken, 2 Hosen, 2 T-Shirts, 1 Jacke und 7 Decken!!! Und glaubt nicht, dass wir nachts schwitzen! Das Mineralwasser ist nachts wie aus dem Kühlschrank! Aber es wird zum Glück von Tag zu Tag etwas wärmer. Wir haben natürlich heißes Wasser im Bad, aber leider, wie so oft in Indien, kommt das nicht aus dem Duschkopf, sondern drunter gibts einen Wasserhahn mit heißem und einen mit kaltem Wasser. Da das Wasser gleich richtig heiß wird, muss man sich im großen Eimer warmes Wasser mischen und mit dem kleinen Eimer kann man dann duschen.

 

Es gibt hier in Orchha auch eine kleine Insel, auf der stehen 2 Paläste und diverse kleine Tempel. In einem Tempel haben sich ein paar Männer zusammengetan und singen die Geschichte vom Ramayana. Das dauert insgesamt etwa 5 Jahre. Seit 3 singen sie schon ununterbrochen, hat man uns erzählt. Man hört sie immer, außer es ist Stromausfall und die Lautsprecher funktioniern nicht. Es ist ganz lustig, weil nicht alle wirklich gut singen können. Wir werden jetzt also jeden Abend von ihnen in den Schlaf gesungen und morgens wachen wir mit ihnen auf. Mittlerweile fällt es uns nur noch auf, wenn man sie gerade mal nicht hört! Sowas gibts wohl nur in Indien!

 

Aber das ist bestimmt nicht das einzige, was es nur in Indien gibt. Beim Abendessen schaut immer mal wieder eine (hungrige) Kuh im Milan vorbei:

Orcha

Orcha

Hier in Orchha gefällt es uns, trotz der Kälte, sehr gut und wir haben schon einige Touristen getroffen, die nur ein paar Tage bleiben wollten, aber jetzt schon seit Wochen hier sind. Auch wir könnten ewig hier bleiben, aber die nächsten Zugtickets haben wir schon besorgt. Somit werden wir die nächsten Tage hier noch genießen, bevor es weiter geht in die heiligste Stadt Indiens: Varanasi!

Fotos:  Orcha, Khajuraho.

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