Um von Ubud zu den Gili Inseln zu kommen gibt es mehr oder weniger 2 Möglichkeiten: Slowboat oder Fastboat. Wir entschließen uns die langsamere Variante zu nehmen. Der Transport sah dann folgendermassen aus: Bus1 holt uns ab, unterwegs umsteigen in Bus2, Fähre, Bus3, Nußschale.

Die Fahrt auf der Fähre beginnt bei schönstem Wetter:

Gili Meno

und trotzdem haben wir ziemlichen Seegang. Aber mit Blick auf den Horizont schaffe ich es doch, dass es mir nicht schlecht wird. Christian dagegen schläft prompt ein. Schön war die Fahrt allemal:

Gili Meno

Lombok empfängt uns mit einem tropischen Schauer.

Gili meno

Da das Anlegen der Fähre ewig dauert, hört der wenigstens fast wieder auf, bis wir endlich aufs Festland kommen. Hier gehts weiter mit dem nächsten Bus. Bei der Fahrt sind wir ganz hin und weg von der schönen tropischen Landschaft. Jetzt müssen wir nur noch mit einer “Nußschale” zur Insel rübersetzen. Da es weder hier noch auf den Inseln sowas wie einen richtigen Hafen gibt, muss man samt Gepäck bis ins knietiefe Wasser waten und auf das Boot klettern!
Pünktlich zum Sonnenuntergang fahren wir los:

Gili Meno

Auf Gili Meno folgt das gleiche Prozedere, samt Gepäck runter vom Boot und durchs Wasser auf die Insel.

Gili Meno ist eine von 3 kleinen Inseln. Die größte ist Gili Trawanang, die Partyinsel, dann gibt es noch Gili Air, die mittelgroß ist und eben Gili Meno, die kleinste und ruhigste der 3. Christian hat sich vorher schlau gemacht, wo man gut wohnen kann und so laufen wir einfach mal los. Die Insel ist ungefähr 1 km lang und 500 m breit und “verkehrsberuhigt”: hier gibt es nur kleine Pferdekutschen.

Gili Meno

Die erste Hütte, die wir uns anschauen, liegt zwar direkt am Meer gelegen, aber so richtig überzeugt sind wir nicht . Wir werden aber gleich vom nächsten angesprochen und schauen uns ein paar andere Hütten an, die etwa 200 m vom Strand entfernt, also schon fast mitten auf der Insel liegen. Die Hütten sind schöner und günstiger und da wir seit fast genau 12 Stunden unterwegs sind und Hunger haben, beschließen wir hier zu bleiben. Als Harry, ein Einheimischer vom Staff, der uns die Hütten gezeigt hat, von einer “Lombok-Style-Hütte” erzählt, die irgendwie offen ist, schauen wir uns die auch noch an. Ja, und jetzt wohnen wir da. Also eigentlich empfinden wir es ja eher als Zelten, aber seht einfach selbst:

 

Nachdem wir in erster Euphorie zugesagt haben, entdecken wir im offenen Bad an der Wand eine recht große Spinne. Also vor ein paar Monaten hätten wir noch geschrieben die wäre rießengroß und wären evtl. nochmal umgezogen, aber man wächst ja schließlich mit den Aufgaben oder mit der Zeit oder einfach durch Erfahrung, wie auch immer….an diesem Abend zumindest beschließen wir die Nacht in friedlicher koexistenz mit der Spinne zu verbringen. Da ja alles irgendwie offen ist, fühlt es sich anders an, als wenn man so eine Spinne in einem geschlossenen Raum hätte.

Wir essen hier in unserer Dschungel-Bar noch einen gegrillten Fisch und schlafen dann ausgesprochen gut!

Am nächsten Tag ist Samstag, 19. Mai und unser (oder Christians) größtes Problem für heute ist: Kann man irgendwo das Champions Leage Finale sehen. Da ja in Asien jeder irgendwie Fußballfan ist, fragen wir einfach mal Harry. Und tatsächlich, Harry meint, kein Problem, sie würden es auch alle anschauen wollen und uns mitnehmen! Der Tag scheint gerettet. Bevor es soweit ist, laufen wir erstmal die komplette Insel ab, um festzustellen, dass wir schon im schönsten Eck wohnen, baden im türkisfarbenen sauberen Meer und chillen noch etwas, da das ja eine lange Nacht werden wird.

Da wir euch zeitlich 6 Stunden voraus sind, beginnt das Spiel für uns nachts um 3 Uhr. Vorher sitzen wir mit unserem Staff (Harry, Didit und noch ein paar) und einem weiteren französischen Gast (Patrice) in unserer Dschungelbar rum, trinken Reiswein und schauen später noch auf einer einheimischen Party am Strand vorbei.

  • Noch 3 Stunden bis zum Anpfiff: Auf der Party ist die Stimmung am Kochen, es gibt Livemusik und es wird getanzt (also die Anderen). Wir sitzen am Strand und genießen die Atmosphäre.
  • Noch 2 Stunden bis zum Anpfiff: Die Party ist immer noch voll im Gange, Reiswein gibt es auch noch und wir sind bester Laune.
  • Noch 1 Stunde bis zum Anpfiff: Wir machen uns langsam auf den Weg zurück, müssen wir doch einmal quer über die spärlich beleuchtete Insel.
  • Noch 35 Minuten bis zum Anpfiff: wir sitzen am Strand der Strandbar, in der das Spiel gezeigt werden soll, als einer kommt und alle in den nebenliegenden Hütten aufweckt. Aus den Hütten kommen lauter junge einheimische Männer, die eher aussehen, als würden sie gleich selbst Fußball spielen.
  • Noch 25 Minuten bis zum Anpfiff: Stromausfall auf der ganzen Insel, d.h. wir sitzen im STOCKDUNKELN!!!
  • Noch 20 Minuten bis zum Anpfiff: Wir bestaunen den Sternenhimmel und warten einfach mal ab
  • Noch 15 Minuten bis zum Anpfiff: Wir warten und bestaunen den Sternenhimmel
  • Noch 5 Minuten bis zum Anpfiff: Wir wecken Harry und Didit mal auf, die glatt am Strand eingeschlafen sind.
  • Noch 0 Minuten bis zum Anpfiff: Wir geben Harry unsere Handynummer, er soll uns anrufen, falls in nächster Zeit noch was geht.

 

Wir schaffen es irgendwie im Stockdunkeln mit 2 Taschenlampen uns bettfertig zu machen und ins Bett zu klettern. Da stellen wir fest, dass wir nicht mal die Hand vor Augen sehen können, schlafen aber sofort ein. Der Strom muss wohl so in etwa mit der Sonne wieder gekommen sein.

Beim Frühstück werden wir von Didit so begrüßt: “I have Information from Lombok: Bayern loose.”

Da Christian das ja fast nicht glauben kann, machen wir uns mit dem Laptop zur Strandbar auf, die WIFI anbietet. Zu dem was wir da lesen, fällt nicht mal mir ein schlauer Kommentar ein. Harrys Kommentar, als wir ihn später treffen war so: “Seise”. Harry spricht nämlich unglaublich gut deutsch, versteht auch fast alles, was wir sagen, nur das mit dem SCH fällt ihm ein bißchen schwer. Lustig ist, dass er ganz viele Sprüche und Redewendungen auf Lager hat und ein netter Kerl ist er sowieso. Mit anderen Worten, wir fühlen uns hier rundum wohl!

Wie lange wir hier noch bleiben, wissen wir noch nicht so genau. Erstmal muss ja das Trauma verarbeitet werden….
Und hier scheint uns der perfekte Ort dafür zu sein 😉

Ach ja, die Spinne…die war am morgen weg und hat sich seitdem nicht mehr blicken lassen….

 

Fotos gibt es hier.

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