Wo Vergangenheit
und auch Gegenwart Japans
gemeinsam leben
Den letzten kompletten Tag in Tokio unterschlage ich euch einfach mal frecherweise, da wir da nicht wirklich viel erlebt haben. Abends haben wir uns nochmal mit unserem Kollegen getroffen und uns verabschiedet. Er ist noch für weitere eineinhalb Jahre in Tokio – vielleicht besuche ich ihn noch einmal, wer weiß?
Von sieben Tagen Wahnsinn im Ballungszentrum um Tokio ging es nun nach Takayama, gerne Klein-Kyoto genannt: Ein Ort mit „nur“ 87.000 Einwohnern, aber flächenmäßig die größte Gemeinde Japans. Hier konnten wir zum ersten Mal die typischen Häuser, die man aus Filmen wie „Die Geisha“ kennt, bestaunen. Wieder einmal bei schönstem Wetter erkundeten wir die unserer Unterkunft nahe gelegene Altstadt.
Am nächsten Tag ging es nach dem Mittagessen (Hida-Beef) getrennter Wege: Ich besuchte das nahegelegene Museumsdorf Hida no sato, in dem viele alte Häuser der Region wiederaufgebaut wurden.
Auf dem Rückweg besuchte ich noch die Mikrobrauerei Hida, in der leckeres Reisbier hergestellt wird. Noch ein paar Worte zum Hida-Beef: Hierbei handelt es sich um Fleisch des Wagyu-Rindes, das nur aus der Region Hida stammen darf (diese Beschränkungen sind etwa mit denen von „Nürnberger Bratwürsteln“ vergleichbar, die ja auch aus der Region um Nürnberg stammen müssen); es ist dabei vergleichbar mit Kobe-Beef und unglaublich lecker.
Der Abend klang ruhig aus und am nächsten Tag ging es auch schon wieder weiter nach Komono.
Während Angi im Museumsdorf war, unternahm ich (Christian) einen Spaziergang zum Ninomaru Park. Hier war es angenehm ruhig, kaum Menschen waren so verrückt wie ich, in der Hitze auf den Berg zu gehen. Hier gibt es aber schöne Wanderwege, nur sollte man ein Auge auf seine Umgebung haben:
Nach einem kühlen Bier an einem Kiosk, das ich nur mit Zeichensprache bestellen konnte, beschloss ich noch einen zweiten Park zu besuchen. Auf der Karte suchte ich mir den Miyagawa Ryokuchi Park aus. Der liegt schön am Fluss und kann ganz idyllisch sein, dachte ich. Nach einem einstündigen Marsch stellte er sich jedoch als Skatepark raus. Pech gehabt! Egal, mir hat Takayama wirklich gut gefallen. Gerade nach Tokio, wo man aus jeder Ecke drinnen wie draußen beschallt wird, genoss ich die Ruhe dieses Ortes.